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Frühgeschichtliche Funde
Dass Kirchardt schon weit älter ist als urkundlich belegt werden kann, beweisen einige frühgeschichtliche Funde. Der Sinsheimer Dekan Wilhelmi entdeckte im Jahre 1832 im Haftenwald römische Bautrümmer und Mauerreste einer "villa rustica" (römischer Gutshof oder Landhaus). Daraus ist zu schließen, dass schon in der Römerzeit eine Ansiedlung bestand.
Aus der jüngeren Bronzezeit (1300 - 750 v. Chr.) stammt ein Bronzeschwert, das im Jahre 1865 beim Kreuzendwald auf der Gemarkung Kirchardt gefunden wurde. Im Neubaugebiet "Schneckenberg" am nordwestlichen Rand von Kirchardt stieß man im Jahre 1960 auf einen Tiefbrunnen sowie auf Grundmauern eines römischen Bauwerks. Im Mai 1961 wurden dort weitere Grundmauern und Ziegelreste gefunden. In Würdigung dieser Funde benannte der Kirchardter Gemeinderat die "Schneckenbergstraße" in "Römerstraße" um. Schließlich wurden im September 1971 bei Planierungsarbeiten im Industriegebiet am Ostrand der Gemeinde (Gewann "Beim Kreuzend") Reste einer keltischen Siedlung aus der Zeit zwischen 600 - 500 v. Chr. ausgegraben, die von Experten des Staatlichen Amts für Denkmalpflege als Hallstatt-Kultur identifiziert wurden.
Ins Blickfeld der Geschichtsforschung und der Geschichtswissenschaft trat Berwangen durch den Fund von Teilen eines provinzialrömischen Baudenkmals am 1. Mai 1957 auf dem Grundstück Hartmann im Gewann "Bildäcker". Man fand eine Jupiter-Gigantensäule, die zur römischen Besatzungszeit hier gestanden hatte und beim Alemannensturm 260 n. Chr. zerschlagen wurde. Die Jupiter-Gigantensäule steht heute im Badischen Landesmuseum Karlsruhe. Das Straßennetz der römischen Besatzungszeit (90 - 260 n. Chr.) im sogenannten Zehnt- oder Dekumatland berührte auch Berwangen und man geht davon aus, dass das Denkmal von einem wohlhabenden Handelsmann errichtet worden war, der hier ein Haus bewohnte.