Auswanderungswelle & Aufschwung: Gemeinde Kirchardt

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Wirtschaftliche Notlagen

Die Mitte des 19. Jahrhunderts brachte durch Missjahre schwere wirtschaftliche Notlagen. Viele Menschen lebten in völliger Verarmung und standen vor einer ausweglosen Zukunft. Auf Grund hoffnungsvoller Nachrichten aus dem Wunderland Nordamerika ergoss sich 1852/53 ein wahrer Auswanderungsstrom nach Nordamerika. Die von Armenlasten stark bedrängte Gemeinde Kirchardt nahm 1852 ein Darlehen von 10.000 Gulden (rund 18.000 Mark) auf, um den Verarmten die Reise nach Amerika zu ermöglichen. Außerdem wurden Waldgebiete abgeholzt. Im Volksmund ist heute noch der Ausruf einer Kirchardter Auswanderin lebendig, sozusagen als Abschiedsgruß: "Ade, ihr Kercheter Lumpe, mir hewwes Geld un ihr die Stumpe!" (gemeint sind die Baumstümpfe von der Waldabholzung).

Um die Jahrhundertwende zählte Kirchardt 1227 Einwohner und im Jahre 1939 bereits 1312. Mit dazu beigetragen hatte sicherlich die Zigarrenindustrie, die sich ab 1885 in Kirchardt ansiedelte. Nach 1900 arbeiteten über 200 Personen in den sieben örtlichen Zigarrenfabriken. Dies war vor dem Ersten Weltkrieg die einzige ortsansässige Industrie, ansonsten war das Dorf rein landwirtschaftlich orientiert. Erst nach dem Ersten Weltkrieg regte sich auch Unternehmergeist auf anderen Gebieten.