Strukturwandel & Kreisreform: Gemeinde Kirchardt

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Bau der Autobahn

In den sechziger Jahren setzte in Kirchardt ein außerordentlich großer Strukturwandel ein. Hauptursache dafür war die im Jahre 1965 eingeleitete Flurbereinigung, die insbesondere durch den Bau der Autobahn bedingt war. Dies brachte eine Umorientierung der Landwirtschaft auf großflächige, maschinelle Feldbewirtschaftung mit sich. So wurden viele Arbeitskräfte frei, namentlich durch die Aufgabe vieler kleinerer Familienbetriebe. Die Gemeindeverwaltung hat sich deshalb verstärkt darum bemüht, durch die Ansiedlung von Industrie so weit wie möglich die erforderlichen Arbeitsplätze am Ort zu schaffen. Die größten Betriebe (von der Zahl der Beschäftigten her gesehen) sind heute die Firma Behringer (Maschinenfabrik und Eisengießerei), Firma Betz (Betonwerk), Firma KACO (Dichtringwerk).

Auch die im Jahre 1968 begonnene Verwaltungsreform in Baden-Württemberg ist an Kirchardt nicht spurlos vorbeigegangen. Im Zuge der Gemeindereform wurden am 1. Juli 1971 die Gemeinde Bockschaft und am 1. September 1971 die Gemeinde Berwangen als Ortsteile in die Gemeinde Kirchardt eingegliedert. Die Gesamtgemeinde zählt heute ca. 5.700 Einwohner. Am 1. Januar 1975 ging die Gemeinde Kirchardt mit der Stadt Bad Rappenau und der Gemeinde Siegelsbach eine Verwaltungsgemeinschaft ein und konnte damit ihre Selbständigkeit bewahren. Auch die Kreisreform berührte Kirchardt in markanter Weise: Die Gemeinde, die dem Landkreis Sinsheim bis zu seiner Auflösung am 31. Dezember 1972 angehört hatte, kam mit Inkrafttreten der Kreisreform am 1. Januar 1973 zum Landkreis Heilbronn und damit zur neu geschaffenen "Region Franken".